03. Oktober 2025 | Huxley’s Neue Welt, Berlin

Berlin hatte an diesem Feiertagsfreitagabend Glück: JUNNY, Singer-Songwriter und R&B-Künstler, stand zum zweiten Mal in der Hauptstadt auf der Bühne. Dieses Mal brachte er sein neues Album null mit ins Huxleys Neue Welt. Und obwohl die Halle nicht komplett gefüllt war, fühlte es sich dadurch umso vertraulicher und persönlicher an.
JUNNY, geboren in Südkorea und in Kanada aufgewachsen, entschied sich vor einigen Jahren bewusst für den Schritt zurück nach Seoul, um seine musikalische Karriere voranzubringen. Dass dieser Weg genau der richtige war, beweist sein beeindruckender Werdegang: Er schrieb unter anderem Songs für Suho, KAI, Baekhyun, NCT 127, NCT Dream, WayV, IU, SHINee und viele mehr. Auch als Teil des beliebten Dive-Studios-Podcasts Get Real hat er sich eine treue Community aufgebaut. Nun steht er mit seinem neuen Album null auf den Bühnen Europas: mit Stopps in Frankreich, Finnland, Polen, dem Vereinigten Königreich und gleich zwei Terminen in Deutschland. Köln und Berlin. Veranstaltet wurde die Tour dieses Mal von Studio PAV, die bereits Acts wie P1Harmony oder A.C.E erfolgreich nach Deutschland gebracht haben.
Der Abend begann um 19:30 Uhr mit einem energiegeladenen DJ-Set seines Tourbegleiters DAUL, der die Menge mit einer abwechslungsreichen Auswahl von aespa bis hin zu den Black Eyed Peas aufwärmte. Vielleicht lag es am Feiertag, oder daran, dass es ein Freitagabend war, aber die Stimmung war von Beginn an entspannt und ausgelassen.
Etwa eine halbe Stunde später betrat JUNNY selbst die Bühne und das Huxleys war sofort von Begeisterung erfüllt. Zwar war die Halle nicht komplett gefüllt, doch gerade das verlieh dem Konzert eine gemütliche, beinahe familiäre Atmosphäre. Die Fans ließen sich davon nicht unterkriegen und machten von der ersten Sekunde klar, dass sie bereit für zwei Stunden voller Musik und Emotionen waren.

JUNNY präsentierte eine Mischung aus seinen älteren Songs und brandneuen Tracks vom Album null. Ein besonderes Highlight war die akustische Version seines Debütsongs Thank You. Ein Gänsehautmoment, der den Berliner Fans sicher lange in Erinnerung bleiben wird. Auch musikalisch wagte JUNNY Neues: Er performte Weight of Time, ein fast acht Minuten langes Stück seines neuen Albums, das mit dynamischen Wechseln und emotionaler Intensität überzeugte.
JUNNY erzählte, dass er lange gezweifelt habe, den Song live zu singen. Doch diese Sorgen blieben unbegründet. Die wechselnden Stimmungen und seine Stimme füllten den Raum so, dass man fast vergaß zu atmen.
Überraschungen gab es ebenfalls: Obwohl JUNNY in seinen eigenen Tracks selten rappt, übernahm er live einige Feature-Parts selbst – darunter GAEKOs Rap in Invitation und pH-1s Beitrag in Aura. Diese Momente unterstrichen seine Vielseitigkeit und seinen Anspruch, sich immer wieder selbst herauszufordern.
Auch die Fans hatten etwas vorbereitet: Eine große Deutschlandflagge mit gesammelten Unterschriften wurde überreicht, und während POV überstreuten kleine Papierherzen den Saal. Ein stiller, aber eindrucksvoller Liebesbeweis an den Künstler.

Nach einem ruhigen Ausklang verabschiedete sich JUNNY zunächst, kehrte aber für eine Zugabe zurück. Mit Daylight und erneut Invitation setzte er einen kraftvollen Schlusspunkt unter einen Abend, der trotz kleinerem Rahmen große Emotionen bot.
Berlin hat an diesem Abend nicht nur einen Künstler gesehen, der für andere große Stars schreibt, sondern einen Musiker, der selbst über sich hinauswächst. JUNNY war nahbar, ehrlich und hat gezeigt, dass seine Musik live genauso sehr berührt wie auf Platte – vielleicht sogar noch mehr.
